Auszüge einer Eröffnungsansprache anlässlich einer Vernissage im Frühjahr 2012  in der Kirchengemeinde St. Markus-Hoheluft in Hamburg von A. E. Lehmann (Musiker und Musikwissenschaftler)

Für die einen sind Janas Bilder ein Fest für die Augen,
sie loben die Pracht der selbstgemischten Farben,
die Detailfreude der Bildkomposition.
Sie freuen sich an ironischen Anspielungen
und gehen in den Bildern regelrecht auf Entdeckungsreise.
Andere hätten es lieber etwas schlichter, nicht so viele Informationen auf einen Haufen, nicht so bunt, richtige Größenverhältnisse und Perspektiven.
Die Bilder entsprechen offensichtlich nicht den Erwartungen,
welche ein ordentliches Bild zu erfüllen hat.
Janas Bilder sind emotionale Bilder,
sie zielen nicht absichtlich auf das Gefühl des Betrachters, sie wollen nicht manipulieren, aber ihr hoher emotionaler Gehalt wirkt unmittelbar.
Janas Bilder zeigen also Wirkung, obwohl sich in diesem Moment kein berührter oder verstimmter oder überforderter Betrachter darüber so richtig im Klaren sein dürfte,
dass diese Bilder gar nicht wirken „wollen“.
Wir dürfen sie in aller Ruhe und gefahrlos betrachten und dabei ganz vielleicht versuchen, uns von einer rationalen Sichtweise zu trennen, die durch vorgefertigte und erlernte Meinungen und Erwartungshaltungen bestimmt ist.
Dies scheint mir persönlich ein ganz wichtiger Aspekt an Janas Bildern und an Kunst überhaupt.
Ich kann niemals alles sehen, geschweige denn wissen,
ich muss mit dem Wissen leben,
dass meine Erkenntnis über die Welt und die Menschen lückenhaft bleiben wird.

Der Blick eines Künstlers, einer Künstlerin,
kann meinen Blick und Erkenntnishorizont auf phantasievolle Weise verändern und erweitern, und sei es nur dadurch, dass ich sehe wie Gefühle und Gedanken,
Emotionen und Ideen, in einem Werk gleichberechtigt nebeneinander stehen.
Janas Bilder wollen nichts verändern, aber ihre Kunst wirkt, sie wirkt direkt auf unsere emotionale Gestalt und verändert unser Sehen und Betrachten
und ich kann mir gut vorstellen, dass der eine oder andere nach dieser Veranstaltung entweder selbst zum Pinsel greift oder auf die Suche geht, z.B nach den Farben die er heute gesehen hat und sie tatsächlich findet.

 

Zitate

„Ich fragte mich, ob ein solches Bild vor hundert oder gar zweihundert Jahren möglich gewesen wäre und kam sofort zu dem Urteil: Nein! Nur ein Mensch, der in unserer postmodernen Medienlandschaft groß geworden ist, wird einen solchen Fundus an bildhaften Einfällen mit ironischen Anspielungen und Selbstbefragungen in sich tragen…
Ihr Gemälde ist eine Landschaft für Entdeckungsreisen, und im Gegensatz zum Text mit seiner linearen Erzähllogik kann der Blick hier frei durch das reiche Angebot surfen und sich gewissermaßen seine eigenen Geschichten zusammenstellen.
Dr. Hubert Spoerri (Kunsthistoriker)

„Es ist, als ob man eine Allee mit großen Bäumen entlangfährt und vor einem Haus zum Stehen kommt. Man öffnet die Tür, tritt ein und steht plötzlich am Meer.“
Prof. Robert van de Laar (Bildender Künstler)